Neue Ziele der Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu

Wir versuchen, vor Gott und den Menschen ehrlich zu sein, und müssen deshalb anerkennen, dass wir die Augen vor den essentiellen und substantiellen Veränderungen in der katholischen Kirche, die vom Vatikan initiiert und gebilligt wurden, nicht verschließen können. Daher wollen wir nicht weiter die gegenwärtige Kirche mit unserer fortgesetzten Arbeit in der Kathedrale unterstützen und damit alle Veränderungen, die insbesondere seit 1958 stattgefunden haben, als katholisch betrachten. Denn seit 1958 gab die Kirche nicht nur den Kampf gegen Modernismus, Ökumenismus und Humanismus auf, sondern forcierte auch die Verbreitungen dieser Überzeugungen, die bis dato von der katholischen Kirche stets verurteilt worden waren, in den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Dies ist eine Ablehnung der ewigen Wahrheit, zugunsten der Schaffung einer Zivilreligion, im Einklang mit der vorherrschenden modernen weltlichen Politik.
Die Gesellschaft vom Heiligsten Herzens Jesu hat sich daher entschlossen, einen konsequenteren Ansatz zur Bewahrung der alten Tradition der heiligen katholischen Kirche zu wählen. Wir erkennen ausschließlich als gültig an, was das Lehramt bis 1958 festgesetzt hat:
  • die Heilige Messe nach dem Messbuch des hl. Papstes Pius V;
  • nur die Rubriken, die vom hl. Papst Pius X. erlassen wurden;
  • die Regeln der Fastenzeit, wie sie von Papst Pius XII. festgelegt hat;
  • das kanonische Recht (CIC) von 1917 und die dazugehörige Disziplin.
Dadurch nehmen wir die Position des Sedevakantismus ein. Wir schwören den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ab mit allen Änderungen und Kürzungen, die seither in der Lehre und Praxis der modernistischen Kirche stattgefunden haben.
Wir wollen ein vollständiges religiöses Leben, ohne Verzerrung und Vereinfachung von Riten und Gebetspraktiken (wie z.B. die Kürzungen im Missale von 1962) führen. Es ist ebenso unerlässlich, dass die Priester, die den Gläubigen die Sakramente spenden, nach dem vorkonziliaren Ritus geweiht wurden und auch nur von Bischöfen, die selbst nicht die neue, veränderte Bischofsweihe empfangen haben, sondern die überlieferte Bischofsweihe.
Die neuen Ziele der Gesellschaft sind daher folgende:
  • Organisation von öffentlichen Messen nach dem Missale des hl. Papstes Pius V in Moskau;
  • Gebetstreffen;
  • Exerzitien;
  • Fahrten in andere Städte Russlands, um Katholiken in die volle traditionelle Liturgie und Lehre einzuführen.
Künftig wird der offizielle Name unseres Apostolates „Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu“ lauten. „Summorum Pontificum“ wird im Namen der Gesellschaft nicht mehr erwähnt.
Die Gesellschaft wurde als erste Laienbewegung für die Wiederbelebung der katholischen Tradition in Russland gegründet. Auch nach dem Weggang von der Kathedrale setzt die Gesellschaft ihre Arbeit fort. Dies geschieht in einem anderen Format und an einem anderen Ort, aber mit der gleichen verantwortungsvollen Einstellung, die wir in den letzten zehn Jahren hatten. Die Organisation wird einige Zeit in Anspruch nehmen; die Arbeit daran hat aber bereits begonnen.
Alle relevanten Informationen über unsere Aktivitäten und bevorstehende Veranstaltungen, werden auf unserer neuen Website corjesu.ru und weiterhin durch die beiden Newsletter von Mass times in Russia und Russian Traditional Bulletin veröffentlicht. Die Website summorum-pontificum.ru wird bestehen bleiben, und Informationen über die ersten zehn Jahre der Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu sowie über die Tradition der katholischen Kirche bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil bereitstellen.
Wir können uns vorstellen, dass nicht alle mit unserem Schritt einverstanden sind. Dennoch glauben wir, dass jetzt die Zeit ist, sich endgültig und unzweifelhaft vom Modernismus der Konzilskirche loszusagen und keine Kompromisse mehr einzugehen.

A Cruce Salus!

Moskau, 20.11.2020